Das 17. Jahrhundert: Luthers Thesenanschlag liegt fast hundert Jahre zurück, doch die Ereignisse der Reformation wirken unvermindert nach. Die Einheit der Kirche ist verloren und der Dreißigjährige Krieg verwüstet große Teile des heutigen Deutschland. Die Frage nach der Wahrheit stellt sich vielen Menschen mit großer Dringlichkeit. Sie treibt sowohl den Zeitungsverleger Johann Carolus als auch den Forscher Johannes Kepler an. Auch heute stellen sich Menschen wie die Journalistin Pauline Tillmann in den Dienst der Wahrheit und setzen sich mit den neuartigen medialen Möglichkeiten ihrer Zeit auseinander.

 

Nutzer der evangelischen Medienzentralen können auf das gesamte Onlinemedium zugreifen:
Onlinemedium „Der Luther-Code 2: Suche nach der Wahrheit – Das 17. Jahrhundert“

Ausführliche Informationen zu dem didaktischen Medium finden Sie hier.


 

Projektübersicht

Zielgruppe: Realschulen, Gymnasien, Berufliche Schulen

Zeitumfang: 6-8 Stunden

Moderationsmaterialien: Moderationskarten, Dickstifte, Flipchartpapier, Projekttagebuch, Internetzugang

Vertiefende Materialien: Downloadbereich am Ende des Beitrags

Methodischer Vorschlag: Einen eigenen Blog anlegen

 

Zitate aus dem Trailer

Die Welt ist nicht klar. Ich finde, wir sollten das akzeptieren, dass es mehrere Wege gibt, mehrere Wahrheiten gibt.
Van Bo Le-Mentzel, Designer und Architekt

Ich glaube tatsächlich, dass es so etwas wie objektivierbares Wissen gibt. Ich würde nicht so weit gehen und behaupten, dass Wissen automatisch ein „Garant für Wahrheit“ ist. Aber ich glaube doch, dass wir die Welt erfassen können. Wir können zwar Fehler machen, aber wir haben auch die Mittel, Fehler zu korrigieren. Das ist nicht einfach und fordert viel Einsatz, viel Nachdenken über lange Zeit. Aber die Welt ist keine subjektiv empfundene Ansammlung von Unsinn. Wir können die Welt begreifen und erklären.
Jimmy Wales, Gründer von Wikipedia

Kopernikus ist die erste Revolution. Er hat mit dem kindlichen Blickwinkel auf das Universum Schluss gemacht. Plötzlich stellten wir fest, dass wir nicht so bedeutend waren, nicht im Mittelpunkt des Universums stehen, sondern auf diesem kleinen Planeten irgendwo im All. Das hat uns gezwungen, unsere Bedeutung neu zu definieren. Der Mensch als außergewöhnliches Wesen – aber eben nur auf der Erde.
Wir sind außergewöhnlich, weil wir die besonderen Lebewesen sind. Doch dann kam Darwin und versetzte uns den nächsten Schlag: Ihr seid auch keine besonderen Lebewesen, sondern nur Teil der Tierwelt.
Luciano Floridi, Philosoph

Ohne Zweifel: Dort beginnt etwas Neues im 17. Jahrhundert. Und entwickelt sich weiter im 18. Jahrhundert. Im Hinblick auf politische Freiheiten entstehen die neuen Einsichten. Da wird dann das Recht auf Gewissensfreiheit, das ja auch eine Form von Innerlichkeit ist, diese Gewissensfreiheit wird übertragen aus dem religiösen in den politischen Bereich.
Hartmut Lehmann, Historiker

Ich glaube, dass es dazu führt, dass insgesamt die Entscheidungsfindungsprozesse sehr viel demokratischer laufen. Die Öffentlichkeit wird viel stärker auch in Entscheidungsfindungsprozesse eingebunden. Es ist schon möglich, z. B. als Einzelner einfach einen Blog-Post zu verfassen, der sich dann unglaublich viral verbreitet, womit man dann eine Diskussion oder eine Debatte in Gang setzen kann, was früher gar nicht möglich gewesen wäre.
Pauline Tillmann, Journalistin

Täglich haben wir nun in Deutschland den Krieg vor Augen. Die Welt ist schon lange des Streits in Religionssachen überdrüssig. Wenn jemand käme, der einen Weg weisen würde, wie zwei Parteien, die unterschiedliche Glaubensbekenntnisse haben, durch brüderliche Liebe in ein Herz zusammenwachsen – man würde ihn für ein seltsames Wundertier halten, aber er würde der Welt vermutlich guttun.
Johannes Kepler, Astronom und Mathematiker

 

Durchführung des Projekts

Phase 1: Wahrheit ist …

  1. In die Mitte der Lerngruppe wird eine Rose platziert. Die Schülerinnen und Schüler bekommen den Auftrag, die Rose unter einer zuvor festgelegten Perspektive/Rolle (z. B. Naturwissenschaftlerin, Dichter, Gärtner, Verkäuferin, Lebenserinnerung einer alten Dame, Parfümeur, Verliebte etc.) zu beschreiben. Die Rollen werden den Schülerinnen und Schülern zunächst heimlich mitgeteilt.
  2. Die Schülerinnen und Schüler verfassen ihre Beschreibungen schriftlich. Anschließend lesen sie ihre Texte laut vor. Die Zuhörer bestimmen die jeweilige Rolle und Perspektive des Textes.
  3. Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre bisherigen Ergebnisse in Hinblick auf die Themen Wahrheit und Verstehen.
  4. Zur Vertiefung setzen sie sich mit einem Zitat von Hans-Georg Gadamer (siehe Downloadbereich) auseinander.
  5. Das Vorwissen und die Erwartungen an das Projekt werden mithilfe des Projekttagebuches (siehe Downloadbereich) festgehalten.

 

Phase 2: Der Luther-Code 2 – Suche nach der Wahrheit (Trailer)

  1. Die Schülerinnen und Schüler sehen sich den Trailer „Der Luther-Code 2: Suche nach Wahrheit“ (siehe oben) an.
  2. Sie geben mithilfe der Zitate (siehe oben) Positionen aus dem Film in eigenen Worten wieder und beurteilen die Statements.
  3. Sie klären Zusammenhänge zu den Themen Wahrheit, Wissen, Gewissen, Demokratie und Frieden.
  4. Sie notieren ihre Zwischenergebnisse auf Moderationskarten.

 

Phase 3: Recherche

  1. Die Schülerinnen und Schüler gliedern sich in interessengeleitete Forschungsteams zu einzelnen Statements bzw. Personen und formulieren eigene Forschungsfragen.
  2. Sie vertiefen ihre Kenntnisse mithilfe des Download- und Linkangebotes am Ende dieses Beitrags. Alternativ kann frei zu den gewählten Personen recherchiert werden. Darüber hinaus bieten sich die umfangreichen Materialien des didaktischen Mediums von FWU bzw. Matthias-Film an.
  3. Die Ergebnisse werden im Projekttagebuch festgehalten.

 

Phase 4: Reflexion

  1. Die Ergebnisse der Recherche werden im Plenum vorgestellt.
  2. Die Forschungsfragen und Ergebnisse der einzelnen Gruppen werden wertschätzend zur Kenntnis genommen und kommentiert (Feedback).
  3. Zusammenhänge zwischen den Zitaten, dem Thema Wahrheit und reformatorischen Ansätzen werden aufgezeigt. Die Ergebnisse werden auf Flipchartpapier visualisiert.
  4. Die Gruppe vertieft das gemeinsame Nachdenken, indem der Beitrag von Oliver Geyer „Die machen das wahr“ (siehe Downloadbereich) in Beziehung zu den Ergebnissen gesetzt und diskutiert wird.

 

Phase 5: Gestaltung

  1. Jedes der Teams legt einen eigenen Blog an.
  2. Die Schülerinnen und Schüler verfassen für ihren Blog Geschichten, Fotostorys oder Interviews, die sich mit dem Thema Wahrheit auseinandersetzen. Die Ergebnisse der Recherchephase dienen als Ausgangspunkt und werden durch Beispiele aus dem eigenen Umfeld (Schule, Gemeinde, Ort etc.) konkretisiert. Dabei sind die Persönlichkeitsrechte der betroffenen Personen sowie das Urheberrecht zu beachten. Es soll ein eigenständiger Inhalt entstehen.

 

Phase 6: Präsentation

  1. Die Ergebnisse der Teams werden im Plenum vorgestellt und wertschätzend diskutiert.
  2. Über die Kommentarfunktion in den Blogs werden „Schreibgespräche“ angestoßen, in denen die Ergebnisse reflektiert werden.
  3. Im Anschluss wird die Option geprüft, die Blogs in die Schulhomepage einzubinden oder auf sie zu verlinken.
  4. Mithilfe des Projekttagebuches werden die Erträge und Prozesse des Projekts festgehalten und Schlussfolgerungen für weitere Projektideen gezogen.

Medien Download

  • pdf

    Projekttagebuch – Suche nach der Wahrheit

    Vorlage für ein projektbegleitendes Tagebuch

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  • pdf

    Hans-Georg Gadamer: Wahrheit und Methode

    Ein Zitat von Hans-Georg Gadamer aus seinem Werk „Wahrheit und Methode“

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  • www

    Das Vier-Quadratmeter-Haus

    Ein Beitrag über Van Bo Le-Mentzel und seine Ideen zu Wohnen, Freiheit und Wahrheit

    Weiterleitung
  • www

    Eine Ikone mit Schönheitsfehlern

    Über Jimmy Wales und das Wahrheitsverständnis von Wikipedia

    Weiterleitung
  • pdf

    Sigmund Freud: Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse

    Ergänzender Text zu Luciano Floridis Hinweis auf die narzisstischen Kränkungen der Menschheit

    Download
  • www

    Gewissen und Politik

    Der Text von Christoph Böhr setzt den Gedanken Hartmut Lehmanns fort und zeigt den Zusammenhang zwischen Gewissen, Politik und Identität.

    Weiterleitung
  • www

    Alles wird gut

    Über unabhängigen Journalismus, Pauline Tillmann und die Suche nach Wahrheit

    Weiterleitung
  • www

    Johannes Kepler, oder: Wie die Zeitumstände einen Lebenslauf prägen

    Text über Johannes Kepler, der die Verbindung zwischen Glaube, Politik und Lebensentwurf aufzeigt

    Weiterleitung
  • www

    Die machen das wahr

    Beitrag über das problematische Verhältnis von Presse und Wahrheit

    Weiterleitung

Einen eigenen Blog anlegen

Ein eigener Blog lässt sich einfach und kostenlos einrichten. Im Folgenden wird das Anlegen eines Blogs auf http://blogs.rpi-virtuell.de beschrieben.

 

1. Anmelden

Zunächst erfolgt eine Anmeldung (für bereits registrierte rpi-virtuell-Nutzer) oder Registrierung (für neue Nutzer) auf der Seite http://blogs.rpi-virtuell.de.

 

2. Blog anlegen

Zum Anlegen des Blogs klickt man im Menü links auf „Meine Websites“ und dort auf „Neu hinzufügen“. Zuerst wird die Web-Adresse des Blogs festgelegt. Sie erscheint später in der Browserzeile und kann nicht mehr geändert werden. Es dürfen nur Kleinbuchstaben verwendet werden, Umlaute sind nicht möglich. Der Adresse des Blogs lautet: blogs.rpi-virtuell.de/xxxxxxx.

Der Titel der Website kann frei gestaltet und später verändert oder angepasst werden. Darüber hinaus können die Sprache des Blogs festgelegt und die Option zur Auffindung durch Suchmaschinen (Google, Bing, etc.) aktiviert werden. Im Captcha-Fenster muss ein Haken gesetzt werden. Dadurch wird verhindert, dass Roboter oder Programme automatisch Blogs anlegen. Danach klickt man auf „Website erstellen“. Es erscheint die Mitteilung, dass der Blog angelegt wurde. Nach erneuter Anmeldung können Design und Funktionalität des Blogs angepasst und erste Inhalt erstellt werden.

 

3. Einen Beitrag schreiben

Klickt man in der schwarzen Kopfzeile auf den Namen des Blogs, gelangt man ins sogenannte Frontend. Das ist die Ansicht, die alle Besucher des Blogs sehen. Der Blog-Generator legt automatisch eine erste Grundstruktur an. Die Startseite des Blogs besteht aus einem Standard-Bild und dem zuvor gewählten Titel. Ein Beitrag mit dem Namen „Hallo Welt!“ wird ebenfalls angelegt. In der rechten Seitenleiste finden sich ein Menü und ein erster Kommentar.

Die schwarze Bearbeitungsleiste am oberen Bildschirmrand ist nur für den Blogbetreiber im angemeldeten Zustand sichtbar. Von hier aus erreicht er die Bearbeitungswerkzeuge im sogenannten Backend, auf das nur er Zugriff hat. Über „+ Neu“ kann ein neuer Beitrag angelegt werden, der über „Hallo Welt!“ erscheint. Dazu klickt man auf den Button und wählt „Beitrag“ aus. Im folgenden Fenster gibt man in die oberste Zeile den Titel des Beitrags ein, aus dem wiederum eine Web-Adresse generiert wird.

Im großen Feld darunter werden die eigentlichen Inhalte angelegt, vergleichbar mit einem Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word. Texte können direkt in das Feld geschrieben oder per Copy&Paste eingefügt werden. Bilder, PDFs und andere Elemente werden über „Dateien hinzufügen“ eingefügt und müssen zuvor über ein Dialogfenster hochgeladen werden.

Für die Einbettung von externem Bildmaterial oder Videos (z. B. YouTube oder Vimeo) genügt es, die jeweilige Web-Adresse bzw. URL einzufügen. Hierbei muss in jedem Fall das Urheberrecht beachtet werden. Selbsterstelltes Material oder Medien unter einer CC-Lizenz bieten eine gute Basis für den Blog.

Zwischenergebnisse lassen sich rechts oben unter dem Button „Vorschau“ überprüfen. Jeder Beitrag ist standardmäßig mit einem Kommentarbereich am unteren Ende ausgestattet. So lassen sich auf einfache Weise „Schreibgespräche“ initiieren.

Durch einen Klick auf den Button „Veröffentlichen“ wird der Beitrag online veröffentlicht.

 

4. Layout anpassen

In der schwarzen Leiste am oberen Rand lässt sich unter „Customizer“ das Layout des Blogs anpassen. Im Bereich „Theme“ kann das komplette Design verändert werden. Weitere Einstellungen betreffen das Header-Bild, die Farben und die Menüs. Auch die Startseite kann eingerichtet werden. Neue Seiten werden ebenfalls mit „+ Neu“ angelegt.

 

5. Impressum verfassen

Jede Website und jeder Blog benötigt ein leicht auffindbares Impressum. Für das Impressum ist der Name und die vollständige Postanschrift des Blogbetreibers anzugeben. Unter Umständen ist es sinnvoll, eine vertretungsberechtigte Person zu nennen. Eine aktive E-Mail-Adresse muss ebenfalls angegeben werden, um den Blogbetreiber kontaktieren zu können. Auch die Art des Blogs und seine Ziele sollten beschrieben werden. Weitere Informationen finden sich hier.

 

6. Im Dashboard orientieren

Im Backend findet man den Menüpunkt „Dashboard“. Hier sind alle Beiträge, Seiten, Medien und Kommentare aufgelistet. Sie können aufgerufen, bearbeitet und gelöscht werden.

 

7. Weitere Autoren einladen

Sollen mehrere Autoren an dem Blog mitarbeiten, kann der Administrator unter „+ Neu“ weitere Benutzer anlegen. Dazu gibt er die E-Mail-Adresse des Einzuladenden ein und legt seine Rolle fest. Das System generiert dann eine E-Mail, über die der neue Autor in das Backend des Blogs gelangt.