Stop-Motion-Filme drehen

Stop-Motion-Filme drehen

Mit der App „Stop Motion Studio“ lassen sich auf einfache Weise Filme im Stop-Motion-Verfahren anfertigen. Die App ist intuitiv bedienbar und für iOS (iPhone/iPad), Android und Windows verfügbar. Die Grundfunktionen der App sind kostenlos, weitere Features können als kostenpflichtige In-App-Käufe erworben werden.

 

1. Ein Storyboard erstellen

Zunächst wird ein Storyboard erstellt. Es bietet eine tabellarische Übersicht über den geplanten Film und enthält folgende Spalten:

  • Szenennummer
  • Szenentitel
  • Dauer (z. B. 00:04–00:11)
  • Gesprochener Text
  • Bildebene (Beschreibung oder Skizze)
  • Tonebene (Musik, Geräusche)

Mit Hilfe dieser Tabelle werden narrative Strukturen entwickelt und zu einer fertigen Geschichte zusammengefügt.

 

2. Filmlänge und Zahl der Einzelbilder bestimmen

Der Film wird aus einzelnen Fotos generiert. Hinsichtlich der Filmlänge und der dafür benötigten Anzahl an Aufnahmen geht man am besten vom Sprechertext aus (oder, falls kein Text gesprochen wird, von der Tonebene). Ist die Länge des Audiomaterials bekannt, kann man die benötigte Zahl an Einzelbildern bestimmen. Dazu muss der in der App eingestellte Wert „Bilder/Sek.“ (FPS = Frames Per Second) beachtet werden. 10 FPS bedeutet z. B., dass eine Sekunde Film aus zehn Einzelbildern besteht. Abhängig von der gewählten Einstellung lässt sich so die benötigte Anzahl an Fotos ermitteln (Beispiel: 10 Sekunden Film mit 10 FPS ergeben eine Gesamtzahl von 100 Aufnahmen).

 

3. Aufnahme der Einzelbilder

Das Smartphone oder Tablet sollte stabil fixiert werden. Am besten eignet sich dafür ein Klemmstativ. Dadurch ist gewährleistet, dass sich die Kameraposition nicht verändert und man die Hände für das Bewegen der Objekte nutzen kann. Bei längeren Aufnahmen muss beachtet werden, dass sich die natürlichen Lichtverhältnisse verändern können, was sich auf Farbtemperatur, Helligkeit und Kontrast des Films auswirkt. Daher ist es sinnvoller, mit künstlichen Lichtquellen zu arbeiten, z. B. mit einfachen Schreibtischlampen.

Objekte im Bild können fokussiert werden, indem man an der entsprechenden Stelle auf das Display drückt. Durch Spreizen der Finger lässt sich der Bildausschnitt vergrößern oder verkleinern (Zoom). An der linken Seite findet sich ein Schieberegler, mit dem sich die Transparenz einstellen lässt. Dadurch sind Überblendungen zwischen der aktuellen Aufnahme und einer bereits erstellten Aufnahme möglich, um die Objekte besser positionieren zu können. Mit der Gitterfunktion lässt sich die Aufteilung des Bilds kontrollieren.

Der Film wird besonders interessant, wenn die „Five-Shot-Regel“ zur Anwendung kommt. Das bedeutet, dass jede Szene in fünf Einstellungen aufgenommen wird.

Beispiel: Ein Astronaut beim Untersuchen von Mondgestein

  1. Die Szene im Überblick mit Umgebung. Der Astronaut untersucht kniend einen Felsbrocken. (Totale oder Halbtotale)
  2. Das Gesicht des Astronauten beim Betrachten des Gesteins. (Nahaufnahme)
  3. Die Hände des Astronauten, wie sie den Brocken drehen. (Detailaufnahme)
  4. Der Astronaut beim Untersuchen, seitlich von der Hüfte aufwärts aufgenommen. (Halbnahe)
  5. Eine freie Einstellung, z. B. ein Blick über die Schulter des Astronauten.

 

4. Postproduktion

Sprechertext und Geräusche können direkt mit der App aufgenommen werden. Ist der Film fertig, lässt er sich in verschiedenen Formaten exportieren. Für eine weitergehende Bearbeitung des Videomaterials empfiehlt sich ein externes Videoschnittprogramm. Hiermit lässt sich der Ton optimal anpassen, man kann Schnitte und Übergänge einfügen, Titel und Abspann generieren usw.