GPS-Rallyes mit „Actionbound“ entwickeln

GPS-Rallyes mit „Actionbound“ entwickeln

Die App „Actionbound“ ermöglicht GPS-Rallyes, Schnitzeljagden und Führungen mit dem Smartphone oder Tablet. Man kann bereits vorhandene „Bounds“ (so werden die Rallyes genannt) auf sein mobiles Gerät herunterladen oder eigene Bounds erstellen. Auf diese Weise lassen sich interessante Orte und Geschichten erkunden oder eine bekannte Umgebung aus einer neuen Perspektive wahrnehmen. Für Projekttage bietet es sich an, nicht nur auf fertige Schnitzeljagden zurückzugreifen, sondern eigene Rallyes zu entwickeln und ggf. auch zu veröffentlichen. Zum Erstellen eines Bounds wird ein Computer mit Internetzugang benötigt. Soll der fertige Bound durchlaufen werden, ist ein Smartphone oder Tablet mit Internetzugang notwendig.

Zunächst müssen die Teilnehmenden die „Actionbound“-App herunterladen. Sie ist für iOS und Android verfügbar. Die Verwendung von „Actionbound“ ist für Privatpersonen kostenlos, Bildungseinrichtungen können Edu-Lizenzen erwerben. Über die Suchfunktion der App oder einen QR-Code können bereits vorhandene Bounds gefunden werden. Hat man einen interessanten Bound via QR-Code entdeckt, wird der Code mit der App gescannt. Alle zugehörigen Informationen, Aufgaben und Medien werden dann auf das Smartphone oder das Tablet geladen. Eine schnelle WLAN-Internetverbindung ist hierbei von Vorteil.

Ein Beispiel für einen Bound zu Orten des Widerstands in Berlin-Kreuzberg:

https://www.jmberlin.de/app-durch-x-brg

1. Planung und Strukturierung

Nach Abschluss der Recherche- und Reflexionsphase werden Gestaltungsideen, Hintergrundwissen und Informationen über den jeweiligen Ort gesammelt. Die Schülerinnen und Schüler durchdenken u. a. folgende Fragen: Welche Geschichte soll erzählt werden? Mit welchen Aufgaben wird sie verknüpft? Sollen die Stationen des Bounds linear fortschreiten oder können die Punkte unabhängig voneinander angesteuert werden? Sind die Nutzer allein oder in Kleingruppen unterwegs? Mit welcher Zeitdauer ist zu rechnen? Wie sicher ist die Route?

Zur besseren Übersicht empfiehlt es sich, für diesen Arbeitsschritt eine Logbuch anzulegen.

 

2. Bound mit Aufgaben und Inhalten erstellen

Die Schülerinnen und Schüler finden sich in Teams zusammen. Jedes Team meldet sich auf https://de.actionbound.com an und eröffnet dort einen Account. Auf dieser Website werden die Bounds entwickelt, gespeichert und veröffentlicht. Um einen eigenen Bound anzulegen, klickt man auf „Neuer Bound“. In einem ersten Schritt werden der Name des Bounds und die URL-Adresse festgelegt. Die Plattform generiert automatisch einen QR-Code, der später mit der App gescannt werden kann. Durch Klicken auf das kleine + in der Mitte des Bildschirms werden Inhalte eingefügt. Es ist von Vorteil, den Bound durch die Rubrik „Abschnitt“ in Stationen zu strukturieren. Jedem „Abschnitt“ können mehrere Informationen und Aufgaben zugeordnet werden. Karten lassen über Google Maps einfügen; so ist die nächste Station leichter zu finden. Die Reihenfolge der Informationen und Aufgaben, aber auch die Abfolge der Abschnitte kann jederzeit verändert werden.

Wenn die GPS-Funktion des Smartphones eingeschaltet ist, können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über einen Richtungspfeil orientieren (Luftlinie). Diese Option steht bei Tablets in der Regel nicht zur Verfügung.

 

3. Testen und QR-Code erstellen

Sobald der erste Abschnitt erstellt wurde, kann das Zwischenergebnis in der „Actionbound“-App getestet werden. Dazu wird entweder das Play-Symbol (Dreieck) rechts oben oder das Icon „A“ in der Bound-Übersicht links aufgerufen. Dadurch wird ein privater QR-Code generiert, der mit der App gescannt werden kann. Über den Code ist die Startseite des Bounds zu erreichen. Auf diese Weise kann auf die Inhalte des Bounds zugegriffen und seine Funktionalität getestet werden.

 

4. Praxistest

Vor der Veröffentlichung muss der Bound unter realen Bedingungen erprobt werden, denn Gefahrenstellen und Fehlerquellen lassen sich am Schreibtisch nur bedingt vorhersehen. Folgende Checkliste kann dabei helfen:

  • Sind die gewünschten Orte per Map oder GPS tatsächlich zu finden? Stimmen die Koordinaten?
  • Befinden sich alle Informationen und Aufgaben an den richtigen Positionen?
  • Können die Antworten wie in der Aufgabenstellung gefordert eingegeben werden? Kann man die Rallye auch fortführen, wenn die Aufgabe nicht gelöst wurde?
  • Werden mögliche Gefahrenstellen wie Verkehr, Gewässer oder Abbruchkanten umgangen?
  • Können „Nicht-Eingeweihte“ oder „Fremde“ dem Bound problemlos folgen?

 

5. Veröffentlichen

Ist die Gruppe mit dem Ergebnis zufrieden, kann die Rallye veröffentlicht werden. Die aktuelle Fassung wird dafür über den Menüpunkt „Veröffentlichen“ im Internet freigegeben. Besucher können den Bound nun über die interne Suchfunktion von „Actionbound“ (Website oder App) finden. Änderungen und Anpassungen sind jederzeit möglich (z. B. kann der Bound wieder auf „nicht-sichtbar“ geschaltet werden).