Die Geschichte der Neuzeit ist seit jeher von Neuanfängen geprägt. Mit Martin Luther und der Reformation begann vor 500 Jahren eine Zeitenwende, die die Welt grundlegend veränderte. Der Film „Sprung in die Freiheit“, Teil 1 aus der Reihe „Der Luther-Code“, kontrastiert das 16. Jahrhundert mit unserer Gegenwart. Er porträtiert Menschen dieser beiden Epochen in ihrem Bezug zur Reformation, vergleicht mediale Umbrüche und fragt nach den Folgen der Ereignisse, die vor einem halben Jahrtausend ihren Anfang nahmen.

 

Nutzer der evangelischen Medienzentralen können auf das gesamte Onlinemedium zugreifen:
Onlinemedium „Der Luther-Code 1: Sprung in die Freiheit – Das 16. Jahrhundert“

Ausführliche Informationen zu dem didaktischen Medium finden Sie hier.


 

Projektübersicht

Zielgruppe: Realschulen, Gymnasien, Berufliche Schulen

Zeitumfang: 6-8 Stunden

Moderationsmaterialien: Moderationskarten, Dickstifte, Flipchartpapier, Projekttagebuch, Internetzugang

Vertiefende Materialien: Downloadbereich am Ende des Beitrags

Methodischer Vorschlag: Wort-Wolken mit „Wordle“ generieren

 

Zitate aus dem Trailer

Früher hatte man die Vorstellung, dass Gott alles sieht und alles kontrolliert, er war das Himmelsauge schlechthin, vor Gott konnte man sich nicht verstecken. Heute ist das Himmelsauge nicht Gott, es ist ein digitales Auge, das alles sieht und alles kontrolliert.
Luciano Floridi, Philosoph

Redefreiheit bedeutet nicht viel, wenn man keinen geschützten Raum hat, darüber nachzudenken, was man wirklich sagen will. Das Gleiche gilt für die Religionsfreiheit. Man muss die Möglichkeit haben, ohne Einfluss von außen zu entscheiden, an was man wirklich glaubt.
Edward Snowden, Whistleblower

Das Digitale kann zur weltweiten Revolution beitragen. Aber es ist wie bei allen technischen Mitteln in unserer Geschichte – es ist immer das Gleiche. Es geht nicht nur um die neuen technischen Mittel. Die Mittel gibt es, sie können uns unterstützen. Aber am Ende spielt sich doch alles in unseren Herzen ab.
Carolina Costa, Pfarrerin

Der vitruvianische Mensch von Leonardo, das ist Zentralität. Wir sind das Maß aller Dinge, im Gegensatz zum Gedanken: Wir sind hier, um allen Dingen zu dienen.
Luciano Floridi, Philosoph

Wissen verbessert die Welt. Besonders weit gestreutes Wissen verbessert die Welt. Menschen müssen aufgrund von Informationen Entscheidungen treffen. Die Idee, dass an einem zentralen Ort irgendwelche großen Geister Entscheidungen für die gesamte Gesellschaft treffen könnten, geht nicht auf.
Jimmy Wales, Gründer von Wikipedia

Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. Und ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan. Freiheit und Pflicht für jedermann, seinen Nächsten zu lieben.
Martin Luther, Reformator

Ich glaube, ohne Luther hätte es den ersten entscheidenden Schritt in Richtung individueller Verantwortung nicht gegeben, die dann zu einem Meilenstein auf dem Weg zur zukünftigen Demokratie geworden ist. Man muss Menschen persönlich verantwortlich für ihre Handlungen machen, direkt in Kontakt mit der Autorität.
Luciano Floridi, Philosoph

Der Protestantismus markiert eine Wende in der Geschichte des Selbst. Der Protestant fühlt sich wesentlich verantwortlicher für den Inhalt seiner Seele.
Eva Illouz, Soziologin

 

Durchführung des Projektes

Phase 1: Das weiß Google über mich …“

  1. Das Gespräch wird durch ein „Blitzlicht“ eröffnet: Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer erzählt dabei kurz, was sie bzw. er zuletzt gegoogelt hat.
  2. Die Schülerinnen und Schüler führen in Partnerarbeit eine Internetrecherche durch, bei der sie sich gegenseitig googeln. Sie erstellen Internet-Profile ihrer Partnerin bzw. ihres Partners und präsentieren ihr/ihm anschießend die Ergebnisse.
  3. Das Vorwissen und die Erwartungen an das Projekt werden mithilfe des Projekttagebuchs (siehe Downloadbereich) festgehalten.

 

Phase 2: Der Luther-Code 1 – Sprung in die Freiheit (Trailer)

  1. Die Schülerinnen und Schüler sehen sich den Trailer „Der Luther-Code 1: Sprung in die Freiheit“ (siehe oben) an.
  2. Sie geben mithilfe der Zitate (siehe oben) Positionen aus dem Film in eigenen Worten wieder und beurteilen die Statements.
  3. Die Schülerinnen und Schüler stellen Vermutungen darüber an, welche Suchbegriffe derzeit am häufigsten gegoogelt werden. Anschließend überprüfen sie ihre Einschätzungen anhand von Google Trends. Die Seite stellt aktuelle Trends bei Google-Suchanfragen dar und zeigt auf diese Weise, was die Menschen bewegt. Sie tauschen sich darüber aus, inwiefern die Suchanfragen bei Google die existentiellen Bedürfnisse und Hoffnungen von Menschen widerspiegeln.
  4. Die Schülerinnen und Schüler klären Zusammenhänge zu den Themen Freiheit und Verantwortung im digitalen Zeitalter.
  5. Die Ergebnisse werden auf Moderationskarten festgehalten und zu einer Mindmap zusammengeführt.

 

Phase 3: Recherche

  1. Die Schülerinnen und Schüler bilden interessengeleitete Forschungsteams zu einzelnen Statements bzw. Personen und formulieren eigene Forschungsfragen.
  2. Sie vertiefen ihre Kenntnisse mithilfe des Download- und Linkangebotes am Ende dieses Beitrags. Alternativ kann frei zu den gewählten Personen recherchiert werden. Darüber hinaus bieten sich die umfangreichen Materialien des didaktischen Mediums von FWU bzw. Matthias-Film an.
  3. Die Ergebnisse werden im Projekttagebuch festgehalten.

 

Phase 4: Reflexion

  1. Die Ergebnisse der Recherche werden im Plenum vorgestellt.
  2. Die Forschungsfragen und Ergebnisse der einzelnen Gruppen werden wertschätzend zur Kenntnis genommen und kommentiert (Feedback).
  3. Zusammenhänge zwischen den Zitaten, dem Thema Freiheit und reformatorischen Ansätzen werden aufgezeigt. Die Ergebnisse werden auf Flipchartpapier visualisiert.
  4. Die Gruppe vertieft das gemeinsame Nachdenken, indem das ehemalige Firmenmotto von Google „Don’t be evil“ diskutiert wird. Ergänzend dazu kann der Artikel „Google sagt, was böse ist“ herangezogen werden.

 

Phase 5: Gestaltung

  1. Die Teams führen Interviews mit Menschen an ihrer Schule oder in ihrem Ort. Sie fragen nach Sinn, Glück, Gerechtigkeit, Gott, Verantwortung und Freiheit. Aus den Antworten erstellen sie Begriffslisten, aus denen ersichtlich wird, was die Menschen bewegt. Dabei sollen lokale oder regionale Bezüge deutlich werden.
  2. Aus den Listen generieren die Schülerinnen und Schüler Wort-Wolken mit „Wordle“.
  3. Die Wort-Wolken werden zu Collagen weiterverarbeitet.

 

Phase 6: Präsentation

  1. Die Ergebnisse werden im Plenum vorgestellt und wertschätzend diskutiert.
  2. Im Anschluss wird die Option geprüft, die Collagen in einer Ausstellung zu zeigen oder sie auf der Schulhomepage zu veröffentlichen.
  3. Mithilfe des Projekttagebuches werden die Erträge und Prozesse des Projektes festgehalten und Schlussfolgerungen für weitere Projektideen gezogen.

Medien Download

  • pdf

    Projekttagebuch – Sprung in die Freiheit

    Vorlage für ein projektbegleitendes Tagebuch

    Download
  • www

    Der digitale Fußabdruck

    Sechs Links, die zeigen, was das „digitale Auge“ über uns weiß

    Weiterleitung
  • pdf

    Den Garten der Freiheit pflegen

    Edward Snowden im Interview über Freiheit, Rechte und zivilen Ungehorsam

    Download
  • www

    „Ma femme est pasteure“

    Beitrag über Carolina Costa und ihren Blick auf Religion und Medien

    Weiterleitung
  • pdf

    Der vitruvianische Mensch: Der Mensch als Maß aller Dinge

    Erläuterung zum vitruvianischen Menschen in Ergänzung zu den Ausführungen von Luciano Floridi

    Download
  • www

    „Eine offene Gesellschaft braucht offene Institutionen“

    Jimmy Wales im Interview mit der Süddeutschen Zeitung

    Weiterleitung
  • pdf

    Martin Luther: Von der Freiheit eines Christenmenschen

    Martin Luthers Neubestimmung des Freiheitsbegriffs

    Download
  • www

    Freiheit und Verantwortung nach Martin Luther

    Ein Beitrag zu Martin Luthers Freiheitsverständnis und seiner Relevanz für die Gegenwart

    Weiterleitung
  • pdf

    Identität und Identitätskonstruktion

    Ein Artikel von Heiner Keupp in Ergänzung zu den Ausführungen von Eva Illouz

    Download

„Wordle“ erstellt auf einfache Weise visualisierte Wort-Wolken. Das kostenlose Online-Tool analysiert die Häufigkeit einzelner Wörter in einem Text und generiert daraus eine Grafik. Je häufiger ein Wort vorkommt, desto größer wird es dargestellt. Auf diese Weise lassen sich wichtige Begriffe auf einen Blick erkennen und ansprechend darstellen. Als Browser empfiehlt sich Microsofts Internet Explorer in Verbindung mit einer aktuellen Version von Java.

Auf der Website gelangt man über den Menüpunkt „Create“ zu einem Eingabefeld , in das Wörter (durch Leerzeichen getrennt) eingegeben bzw. durch Copy&Paste hineinkopiert werden können. Auch längere Texte oder Listen lassen sich eingefügen. Nach Klick auf Go“ berechnet Wordle die Häufigkeit der einzelnen Wörter und erstellt daraus eine Wort-Wolke.

In dem nun erscheinenden Menü über der Grafik können Schriftart, Layout, Farben etc. angepasst werden. Unter der Wolke findet sich der Button „Randomize“, durch den ein neues Zufalls-Design erzeugt wird. Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, kann über „Print…“ ein Ausdruck erfolgen oder die Wort-Wolke als PNG-Datei gespeichert werden („Save as PNG…“). Sie kann dann z. B. in Collagen oder Blogs Verwendung finden.

Alternativen zu „Wordle“ finden Sie hier.

Wortwolke zur Gretchenfrage aus Goethes „Faust I“